Die Gralsbotschaft >letzter Hand<
Verfasser: Wulf-Dietrich Rose
Diese Seite wurde zuletzt am 23. Januar 2023 aktualisiert.
Der Verlag der Stiftung Gralsbotschaft wirbt für das Werk >Im Lichte der Wahrheit - Gralsbotschaft; Ausgabe letzter Hand< mit der irreführenden Behauptung: „Die Vorträge,
die in diesem Buch zusammengefaßt sind, entstanden zwischen 1923 und 1938.“ (Quelle:www.gral.de/buecher/gralsbotschaft)
Diese nicht den Tatsachen entsprechende halbe Wahrheit hat seit Jahrzehnten immer wieder zu Fragen geführt, die seitens der Stiftung Gralsbotschaft nie überzeugend und wahrheitsgemäß beantwortet wurden. Das hat vermeidbare Kontroversen erzeugt und den Verdacht immer weiter genährt, dass es Gründe dafür gibt, etwas zu verschweigen.
Verschwiegen wurde, dass Abd-ru-shin in den Jahren 1940 und 1941 aus seiner Gralsbotschaft sein Bekenntnis als Menschensohn Imanuel und auch die zahlreichen Hinweise im Zusammenhang damit, entfernt hat.
Diejenigen, die ihre Zweifel im Interesse der Wahrheitsfindung in mühevoller Kleinarbeit Wort für Wort und Vortrag für Vortrag belegten, wurden mit dem Ausschluss aus der offiziellen Gralsbewegung bestraft!
Hätten sich die Verantwortlichen der Stiftung Gralsbotschaft stattdessen mit den um Aufklärung bemühten Lesern der Gralsbotschaft zusammengesetzt um „auf Augenhöhe“ gemeinsam nach den Gründen für die umfangreichen Streichungen und Änderungen an der Urfassung der Gralsbotschaft für die Gralsbotschaft >Ausgabe letzter Hand< gesucht, dann hätte man die unwürdigen Streitereien der letzten Jahrzehnte vermeiden können!
In der Folge sind zur Durchsetzung und Rechtfertigung der Entscheidung der Stiftung Gralsbotschaft, nur die >Gralsbotschaft Ausgabe letzter Hand< zu dulden, unglaubliche Dinge geschehen. So wurden auf Anweisung von Dr. jur. Kurt Große, dem damaligen Vorstand der Stiftung Gralsbotschaft, die Besitzer der Exemplare der Urfassung der Gralsbotschaft und der Nachklänge aufgefordert, diese zurück zu geben. Im Heizungskeller der Gralsverwaltung auf dem Vomperberg wurden diese wertvollen Erstausgaben dann verbrannt.
Frau Elisabeth Gecks schreibt in ihren Erinnerungen: >Aus dem Leben Abd-ru-shin´s und die Geschichte des Berges<:
“Deshalb hat der HERR in Seiner letzten Erdenzeit, als Er die Botschaft in dem Gedanken, daß sie ja jetzt durch die ganze Welt gehen müsse und auch in die Buchhandlungen kommen würde, diese Stellen herausgelassen, die nur für das Verständnis jener sind, die die Botschaft bereits erfaßt haben. Das betrifft auch die Kündung von Imanuel, dem Menschensohn, damit nicht Menschen das Buch aufschlagen, das zuerst lesen und nichts damit anfangen können.“
(Hier: Der vollständige Auszug aus den Erinnerungen von Frau Elisabeth Gecks)
Die Aussage von Frau Elisabeth Gecks wurde bisher weder vom Verlag der Stiftung Gralsbotschaft als Grund für die Änderungen im Text der Gralsbotschaft >Ausgabe letzter Hand< im Vergleich zur Urfassung der Gralsbotschaft aus dem Jahre 1931 genannt, noch von denen berücksichtigt, die die bisher nicht überzeugend begründeten Änderungen untersuchten und dafür zurecht Erklärungen verlangten.
Offenbar war diese Aussage von Frau Gecks bisher gar nicht oder nur einem kleinen Personenkreis bekannt - oder sie wurde ignoriert. Ignoriert vielleicht deshalb, weil man
es nicht für möglich gehalten hat, dass Abd-ru-shin selbst eine umfangreiche Neufassung seiner Gralsbotschaft trotz der Gefahr jederzeitiger Hausdurchsuchung durch die Gestapo vorgenommen hat, die eine derartige Betätigung verboten hatte.
Quelle: >Zeittafel<; Zusammenstellung von "Marksteinen" im Erdenleben Abd‑ru‑shins; verfasst von Gertrud Schaefer‑Bider.
Frau Irmingard Bernhardt, die die Arbeiten Abd-ru-shins selbst begleitete, hat 1956 vor dem Bezirksgericht Schwaz (Tirol) erklärt, daß alle Änderungen „genau nach den Anweisungen
des Verfassers“ durchgeführt wurden:
„Ende Mai 1941 war das Manuskript der Überarbeitung druckreif. Die Überarbeitungen bezogen sich auf Änderungen verschiedener Art. Zum Teil handelte es sich um die Berichtigung von Satzzeichen, um das Umstellen von Worten, um die Streichung oder Kürzung ganzer Sätze oder Absätze, die eine Wiederholung von Gedanken enthielten, welche bereits in vorhergehenden Sätzen oder Absätzen ausgesprochen waren.
Er strich aber auch Worte, Sätze und auch ganze Seiten, wenn er von den in ihnen wiedergegebenen Gedanken der Ansicht war, daß die Menschen sie doch nicht verstehen würden. Für diese Meinung war das Erleben der letzten Jahre vor seinem Weggang maßgebend.
Seiten in der Gralsbotschaft, auf denen größere Absätze gestrichen waren, überklebte ich, soweit die Streichungen gingen, oder schrieb die Seite in der geänderten Fassung mit der Maschine völlig neu und klebte die neue Seite ein.“
Die Erklärungen, die Irmingard Bernhardt vor dem Bezirksgericht Schwaz abgegeben hatte, wurden auf Wunsch und in Abstimmung mit der Stiftung Gralsbotschaft verfasst. Sie sind jedoch nicht vollständig, denn in ihnen wird nicht erwähnt, dass 37 Vorträge mit umfangreichen Änderungen neu geschrieben wurden. Dies geht aus dem zum Manuskript der Gralsbotschaft >Ausgabe letzter Hand< gehörenden Inhaltsverzeichnis hervor. Darin hat Abd-ru-shin auch die Reihenfolge und Auswahl seiner Vorträge verbindlich festgelegt. Es geht um folgende 37 Vorträge:
Die Macht der Sprache
Der Berg des Heiles
Pfingsten
Es muß alles neu werden
Das lebendige Wort
Die grosse Reinigung
Die Flamme des Jüngers
Wegbereiter
Wenn die Not am größten ist,
ist Gottes Hilfe Euch am nächsten!
Die Kluft der Eigenwünsche
Reinigende Flammengarben
Die rettende Sehnsucht
Das Menschenwort
Das Buch des Lebens
Weihnachten
Fallet nicht in Anfechtung!
Familiensinn
Das traute Heim
Gewohnheitsgläubige
Siehe, was Dir nützet!
Allweisheit
Das schwache Geschlecht
Die zerstörte Brücke
Die Hüterin der Flamme
Schöpfungsübersicht
Seele
Natur
Geistkeime
Wesenskeime
Der Ring des Wesenhaften
Die urgeistigen Ebenen I
Die urgeistigen Ebenen II
Die urgeistigen Ebenen III
Die urgeistigen Ebenen IV
Die urgeistigen Ebenen V
Die urgeistigen Ebenen VI
Die urgeistigen Ebenen VII
Warum wurden diese 37 umfassend bearbeiteten und neu geschriebenen Vorträge in den Erklärungen von Irmingard Bernhardt verschwiegen?
Weil man sonst erklären müsste, warum von diesen 37 Vorträgen nur 15 Vorträge in der neuen >Gralsbotschaft Ausgabe letzter Hand< veröffentlicht wurden! 22 dieser umfassend überarbeiteten und neu geschriebenen Vorträge sind aufgrund eigenmächtiger Überlegungen der dafür Verantwortlichen, entgegen der im Inhaltsverzeichnis festgelegten Vorgabe von Abd-ru-shin nicht in der >Gralsbotschaft Ausgabe letzter Hand< veröffentlicht worden.
Diese 22 Vorträge wurden nur in dem internen Kreisen vorbehaltenen Buch >Ermahnungen< veröffentlicht, das weder im Buchhandel noch über den Verlag der Stiftung Gralsbotschaft erhältlich ist. Diese Vorträge wurden also, deutlich gesagt: Versteckt, verleugnet, vergessen! Warum?
Nachvollziehbar wird diese Vorgehensweise erst, wenn man diese 22 Vorträge liest und das darin auch geschilderte Versagen derer erkennt, die auch nach dem Ableben Abd-ru-shins weiter in Führungspositionen verantwortlich für die Fehlentwicklungen und das Versagen in der Gralsbewegung waren. Das sollte doch wohl lieber intern bleiben, wenn man es schon nicht ganz auslöschen kann, wie es durch die ungeheuerlichen Vorgänge im Zusammenhang mit der Verbrennung der Gralsliteratur aus der Anfangszeit der Gralsbewegung versucht wurde!
"Ich bin´s, Imanuel" oder nur eine Strahlungsverbindung?
Es ist anzunehmen, dass Abd-ru-shin seine Strahlungsverbindung so intensiv erlebte, dass er zeitweise überzeugt war, selbst der verheißene Gottessohn Imanuel zu sein. Dass Abd-ru-shin sich irgendwann diesbezüglich nicht mehr so sicher war, kann auch einer der Gründe für die Überarbeitung seiner Gralsbotschaft kurz vor seinem Ableben gewesen sein. Das ist zum Beispiel zu schließen aus einem Vergleich des Vortrags >Es werde Licht< in dem Buch >Nachklänge zur Gralsbotschaft von Abd-ru-shin; Band I< mit dem gleichen Vortrag in der >Gralsbotschaft Im Lichte der Wahrheit< von Abd-ru-shin, die er 1940/1941 überarbeitet hat und die dann erst nach dem Krieg 1949 erscheinen konnte.
Auszug aus dem Vortrag: ES WERDE LICHT!
aus >Nachklänge zur Gralsbotschaft von Abdrushin; Band I<; 1934:
"Da nun die Nachschöpfung durch die langsam sich entwickelnden Menschengeister und deren Fall durch einseitig gezüchteten Verstand verdüstert wurde, mußte eingegriffen werden. Um alles von der Menschheit Gefehlte hilfreich wieder richtigzustellen, wurde Parzival mit der Grobstofflichkeit verbunden in Abdrushin. Abdrushin war also Parzival und deshalb auch Imanuel durch die weitergeführte unmittelbare Strahlungsverbindung, die durchzuführen große Vorbereitungen und Mühe kostete. Durch dessen Sein auf Erden konnte der Nachschöpfung wieder entsprechende Lichtkraft gegeben werden, zur Klärung, Stärkung und Hilfe allem Geistigen, und durch dieses weitergehend der ganzen Nachschöpfung."
Auszug aus dem Vortrag: ES WERDE LICHT!
aus der >Gralsbotschaft Im Lichte der Wahrheit< von Abd-ru-shin; 1949:
"Da nun die Nachschöpfung durch die langsam sich entwickelnden Menschengeister und deren Fall durch einseitig gezüchteten Verstand verdüstert wurde, mußte eingegriffen werden. Um alles von der Menschheit Gefehlte hilfreich wieder richtigzustellen, wurde Parzival mit der Grobstofflichkeit verbunden in Abd-ru-shin. Abd-ru-shin war also Parzival durch die weitergeführte unmittelbare Strahlungsverbindung, die durchzuführen große Vorbereitungen und Mühe kostete. Durch dessen Sein auf Erden konnte der Nachschöpfung wieder entsprechende Lichtkraft gegeben werden, zur Klärung, Stärkung und Hilfe allem Geistigen, und durch dieses weitergehend der ganzen Nachschöpfung."
Um diese Aussage richtig zu verstehen, sollte man den folgenden Text im Vortrag >Die Urgeistigen Ebenen III< in Abd-ru shin`s Gralsbotschaft >Im Lichte der Wahrheit< Ausgabe letzter Hand lesen:
"Zu seinem von Gottvater bewilligten Schöpfungs-Reinigungswerke, das durch den Sturz der Menschengeister in der Stofflichkeit nötig wurde, nahm Parzivals Wollen als ein Teil von ihm Form an zur Wanderung durch alle Weltenteile, um darin Erfahrungen sammelnd alle Schwächen und Wunden der Menschengeister zu erkennen. Parzival blieb immer in der Burg, während sein lebendiges Wollen als ein Teil aus ihm Form geworden die Weltenteile lernend durchwanderte."
Obwohl Abd-ru-shin ganz klar nur von einer Strahlungsverbindung spricht, wurde dennoch weiter an dem von Abd-ru-shin selbst erkannten und korrigierten Irrtum festgehalten. (https://www.die-gralsbewegung.org/abd-ru-shin-s-leben-und-wirken/) Wohl nicht zuletzt weil es den Marktwert einer Sekte anhebt!
Zahlreiche weitere Änderungen sind in dem folgenden Vergleich anhand von vier Vorträgen aus der Urfassung der Gralsbotschaft aus dem Jahre 1931 bzw. den Nachklängen dokumentiert. In diesem Text sind die Streichungen in den jeweiligen Vorträgen rot gekennzeichnet; die Einfügung neuer Worte bzw. Textstellen für die Gralsbotschaft aus der >Gralsbotschaft Im Lichte der Wahrheit< von Abd-ru-shin; 1949 sind grün gekennzeichnet.
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Die Gralsbotschaft >Im Lichte der Wahrheit< in der von Abd-ru-shin 1940/1941 verfassten vollständigen Version auf der Grundlage des Inhaltsverzeichnisses im Original-Manuskript.
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Die von Abd-ru-shin 1940/1941 verfasste vollständige Version der Gralsbotschaft >Im Lichte der Wahrheit< basiert auf dem gleichen Manuskript, das auch für die von der >Stiftung Gralsbotschaft< nach dem Krieg herausgegebene Gralsbotschaft >Ausgabe letzter Hand< und dem nicht im Buchhandel erhältlichen Buch >Ermahnungen< verwendet wurde.
Zum Manuskript der Gralsbotschaft >Ausgabe letzter Hand< gehört ein Inhaltsverzeichnis. Darin hat Abd-ru-shin die Reihenfolge und Auswahl seiner Vorträge für die Neufassung der Gralsbotschaft in einer Gesamtausgabe verbindlich festgelegt. Demnach sollte die Gralsbotschaft zukünftig mit den folgenden 22 Vorträgen beginnen:
Erkennen
Auferstehungsmorgen
Feinstoffliches Dornengestrüpp
Kastengeist, Gesellschaftswesen
Strebet nach Überzeugung!
Wie bist Du Mensch
Laßt Ostern in Euch werden!
Enttäuschungen
Mißtrauen
Die Macht der Sprache
Ostern 1934
Der Berg des Heiles
Pfingsten
Es muß alles neu werden!
Das lebendige Wort
Die grosse Reinigung
Die Flamme des Jüngers
Wegbereiter
Wenn die Not am größten ist, ist Gottes Hilfe Euch am nächsten!
Die Kluft der Eigenwünsche
Reinigende Flammengarben
Die rettende Sehnsucht
Diese 22 Vorträge sind aufgrund eigenmächtiger Überlegungen der dafür Verantwortlichen, entgegen der Vorgabe von Abd-ru-shin nicht in der Neufassung der Gralsbotschaft >Ausgabe letzter Hand< veröffentlicht worden! Stattdessen wurden diese 22 Vorträge in dem Buch >Ermahnungen< veröffentlicht, das weder im Buchhandel noch über den Verlag der Stiftung Gralsbotschaft erhältlich ist.